Hanf (Cannabis sp.) ist eine sehr alte und wertvolle Kulturpflanze die der Mensch zu vielen Zwecken nutzte. Sie hat ihren Ursprung in Zentralasien (vor etwa 34 Millionen Jahren). Vor über 8000 Jahren wurde der Hanf in China vom Menschen domestiziert. Über die Jahrtausende hat er sich in Europa, dann, gegen Ende des 16ten und Anfang des 17ten Jahrhunderts, auch in Süd- und Nordamerika verbreitet.

Eine bekannte Anwendung haben die Hanffasern in der Schiffahrt, z.B. in der Herstellung von Segeln und Schiffstauen, sowie von Textilien und Papier gefunden. Hanffasern sind die resistentesten Naturfasern die der Mensch kennt.

Auch als Ernährungs- und Heilmittel wurden Hanfpflanzen über Jahrtausende von verschiedenen Kulturvölkern in Asien benutzt. Eine Reihe von aktiven Komponenten wurden in den letzten hundert Jahren chemisch identifiziert, und ihre biologischen Funktionen wurden zum Teil erläutert.

Die biologisch aktiven Hanfkomponenten gehören hauptsächlich drei verschiedenen chemischen Familien an:

  • essentielle Fettsäuren, sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, hauptsächlich Omega-3 (Alpha-Linolensäure) und Omega-6 (Linolsäure und Gamma-Linolensäure) Fettsäuren. Hanfsamenöl ist das einzige Pflanzenöl welches die Gamma-Linolensäure enthält.
  • Cannabinoide, sind charakterisiert durch ihre Fähigkeit Bindungen mit endogenen Cannabinoid-Rezeptoren einzugehen und somit auf das menschliche Endocannabinoid-System zu wirken. Cannabinoide () kommen in höheren Konzentrationen in weiblichen Hanfblüten vor. Auch andere Pflanzenarten, z.B. die Sonnenhüte (Echinaceae) produzieren Cannabinoide welche allerdings nicht die typische Ringstruktur der Hanf-Cannabinoide enthalten. Die am häufigsten in Hanfpflanzen vorkommenden Cannabinoide sind Cannabidiol (CBD), delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), und Cannabigerol (CBG).
  • Terpene und Terpenoide : Viele Terpene wirken antimikrobiell und sind auch verantwortlich für den Geschmack von Gewürzen oder das Aroma von Blütenduftstoffen. Häufig in Hanfblüten vorkommende Terpene sind z. B. Myrcen, alpha-Pinen und beta-Caryophyllen. Diese Terpene kommen noch in anderen Pflanzen vor, wie z.B. Myrcen (u.a. in Kiefern, Wachholder, Ingwergewächsen, Minzen, Salbei, Estragon, Kümmel, Sternanis, Fenchel, Dill und Hopfen) oder beta-Caryophyllen (in Basilikum, Oregano, Lavendel, Rosmarin, Schwarzem Kümmel, Zimt);– α-Pinen (in Fichtennadeln, Dill, Fenchel, Koriander, Sternanis und Kümmel).